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Auf 40 Jahre Engagement, Verantwortung und Zusam­menarbeit

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30. September 2025

Die Aufsichtskommission Vierwaldstättersee feierte am 26. September 2025 ihr Jubiläum. Sie blickte auf 40 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit der Anrainerkantone zurück und auf Herausforderungen in der Zukunft.

In unserer schnelllebigen Zeit wirken 40 Jahre fast schon wie eine Ewigkeit. Die Aufsichtskommission Vierwaldstättersee, im Jahr 1985 gegründet, freute sich deshalb sehr, jüngst ihr rundes Jubiläum feiern zu können. Im Forschungsinstitut eawag in Kastanienbaum kam am 26. September 2025 das breite Netzwerk der AKV zusammen – um gemeinsam zurückzublicken und nach vorn zu schauen.

Thematisiert wurde an der Jubiläumsfeier das Engagement der AKV zur Verbesserung der ökologischen Qualität des Vierwaldstättersees. Ebenso lag der Fokus aber auf der Zusammenarbeit, auf dem «Geist der Gemeinsamkeit», der in der Kommission mit ihren fünf Mitgliedskantonen Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden und Nidwalden vorhanden ist. Sandro Patierno, AKV-Präsident und Landesstatthalter des Kantons Schwyz, brachte es in seiner Eröffnungsrede treffend auf den Punkt:

Meilensteine und Herausforderungen im Gewässerschutz

Was also hat die Aufsichtskommission Vierwaldstättersee in den 40 Jahren ihres Wirkens erreicht? Mit einem Aussenblick schaute am Anlass Referent Dr. Bernard Wehrli, emeritierter Professor der ETH Zürich, zurück auf zentrale wissenschaftliche und gesellschaftliche Debatten, etwa zum Phosphormanagement, zur Fischdiversität, zur Renaturierung von Ufern und Zuflüssen sowie zum Umgang mit „guten und schlechten“ Tieren und Pflanzen im Vierwaldstättersee. 

So stand in den Anfängen der AKV die Verbesserung der Wasserqualität im Vordergrund. Mit dem Ausbau der Abwasserbehandlung nahm der Phosphoreintrag in den See stark ab, sodass dieser heute wieder annähernd seinem ursprünglichen, für ein alpines Einzugsgebiet natürlichen Zustand entspricht. Der so wertvolle Lebensraum für Flora und Fauna konnte sich erholen und beherbergt heute wieder eine grössere Anzahl von Arten.

In späteren Jahren richtete die Kommission ihre Energie gemeinsam mit den Mitgliedskantonen vermehrt darauf, Seeufer, Flachwasserzonen und Zuflüsse zu revitalisieren. Eine Aufgabe, die sie auch in den kommenden 20 Jahren noch beschäftigen wird. Im dynamischen Ökosystem See und seinen Zuflüssen treten darüber hinaus laufend neue Aufgaben auf. Um es mit den Worten von Sandro Patierno zu sagen: «Uns geht die Arbeit nicht aus.» Kommende Herausforderungen sind zum Beispiel:

  • Die Problematik mit gebietsfremden Arten (Neobiota) und deren Einfluss auf die einheimische Wasserfauna und -flora.
  • Der Umgang mit Mikroverunreinigungen und Munitionsrückständen
  • Der laufende Einsatz für ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz und verschiedenen Nutzungen des Sees
  • Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit über Gewässerschutzthemen und nötige Schutzmassnahmen

Auch Prof. Dr. Martin Ackermann, Direktor der eawag, betonte in seinem Referat die Bedeutung der Grundlagenforschung für den nachhaltigen Schutz des Vierwaldstättersees. Als Forschungsstätte sei es ihm eine Freude, mit der Aufsichtskommission Vierwaldstättersee eine 40-jährige Partnerschaft zu pflegen. Er gab den geladenen Gästen einen Einblick in die Arbeit der Forscherinnen und Forscher der eawag im Kastanienbaum – mittlerweile eines der führenden Institute für Wasserforschung.

Bedeutung des Vierwaldstättersees für die Region

Wie am Jubiläumsanlass mehrfach deutlich wurde, ist der Schutz des Vierwaldstättersees und seines Einzugsgebiets essenziell, seine Bedeutung für die ganze Region enorm. Der See ist zentral für unsere Gesundheit und Lebensqualität, für die Biodiversität und unsere natürliche Lebensgrundlage sowie für einen attraktiven Wirtschaftsraum in der Zentralschweiz.

Als Höhepunkt des Anlasses richtete Bundesrat Dr. Albert Rösti, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), Glückwünsche an die Kommission und ein Grusswort an die geladenen Gäste. Er unterstrich die Bedeutung des Vierwaldstättersees als ökologisches und kulturelles Gut von nationaler Bedeutung und bedankte sich für die wertvolle Zusammenarbeit zwischen den Zentralschweizer Kantonen und dem Bund.

Alles in allem war es ein gelungener Jubiläumsanlass, an dem die Aufsichtskommission Vierwaldstättersee auf 40 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit der Anrainerkantone blicken konnte und auf eine Zukunft, in der die nachhaltige Nutzung und der Schutz des Sees weiterhin im Zentrum stehen. Um es mit den Worten von AKV-Präsident Sandro Patierno zu sagen:

Mehr Informationen

Regierungsrat Fabian Peter, Kanton Luzern; Landammann Daniel Wyler, Kanton Obwalden; Philip Baruffa, Geschäftsführer AKV; Präsident AKV und Landesstatthalter Sandro Patierno, Kanton Schwyz; Bundesrat Dr. Albert Rösti; Landammann Christian Arnold, Kanton Uri; Regierungsrat Joe Christen, Kanton Nidwalden (von links). Bilder: Christian Maugg
Die Referenten des Jubiläumsanlasses: Präsident AKV und Landesstatthalter Sandro Patierno, Kanton Schwyz; Bundesrat Dr. Albert Rösti; Prof. Dr. Martin Ackermann, Direktor eawag; Dr. Bernard Wehrli, emeritierter Professor der ETH Zürich (von links). Bilder: Christian Maugg
Fronalpstock ©MarcRisi

Der neue Leistungsauftrag ist verabschiedet

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26. Juni 2025

Am 23. Juni haben die Kommissionsmitglieder der AKV an der jährlichen Sitzung den neuen Leistungsauftrag genehmigt und damit die Weichen der AKV für die Jahre 2026-2029 gestellt.

Der Leistungsauftrag regelt die anstehenden Aufgaben, Zuständigkeiten und Finanzen der AKV. Die Geschäftsstelle erarbeitet gemeinsam mit dem Fachgremium alle vier Jahre einen neuen Auftrag und beantragt Projekte für die nächste Leistungsperiode. Es wird zwischen Fortlaufenden Projekten und Fokusprojekten unterschieden. Auch die Kommunikationsstrategie wurde im Leistungsauftrag gemäss den bereits 2023 beschlossenen Massnahmen angepasst.

Fokusprojekte:

Ökologische Auswirkung/Ausgangslage bei der Füllung von Baggerlöchern im VWS

Das Projekt untersucht Baggerlöcher am Vierwaldstättersee, die von früheren Kiesentnahmen stammen und prüft deren ökologisches Potenzial für eine Revitalisierung. Zunächst soll die Relevanz durch die Anrainerkantone abgeklärt werden. Danach soll eine Entscheidungsgrundlage für mögliche Auffüllungen erstellt werden.

Monitoringkonzept Biologie Vierwaldstättersee

Bis 2027 wird ein Konzept für die regelmässige Untersuchung biologischer Parameter am Vierwaldstättersee erstellt. Dieses soll relevante Parameter, Untersuchungsdesign, Intervalle sowie die Finanzierung definieren.

Monitoring Wasserpflanzen Vierwaldstättersee

Flachwasserzonen im Vierwaldstättersee sind ökologisch wertvoll. Wasserpflanzen wurden in den Jahren 1932, 1982, 1994 und 2007-2011 untersucht. Dieses Fokusprojekt soll den aktuellen Zustand der Wasserpflanzen und allfällige Veränderungen aufgrund der Besiedlung durch die Quaggamuschel erfassen. Die Untersuchung soll im Sommer 2026 erfolgen. Die Ergebnisse werden 2027 erwartet.

Fortlaufende Projekte

Zu den fortlaufenden Projekten zählen die Dauerüberwachung der Fliessgewässer, das Monitoring Vierwaldstättersee und Alpnachersee sowie die jährliche Durchführung der See-Badewasserkontrolle und die Beteilung am Monitoring explosiver Spurenstoffe.

Automatisierte Dauermessstelle

In Zusammenarbeit und Unterstützung des Bundes soll an der heutigen Probenahmestelle «Obermatt» eine kontinuierliche hochaufgelöste Messung verschiedener abiotischer Parameter eingerichtet werden. Dazu soll eine Messboje installiert werden. Damit lassen sich die Verhältnisse im See bezüglich Durchmischung, Schichtungsverhalten usw. sowohl im Jahresverlauf, als auch zwischen den Jahren vergleichen. Auch klimabedingte langfristige Veränderungen können durch diese dauerhaften Messungen besser erfasst werden.

AKV feiert ihr 40-jähriges Jubiläum

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20. März 2025

Die Aufsichtskommission Vierwaldstättersee wird 40. Zeit, für einen Rückblick auf Meilensteine – und einen Ausblick auf kommende Herausforderungen.

Liebe Leserinnen und Leser

Die fünf Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden und Nidwalden sind seit 1985 in der Aufsichtskommission Vierwaldstättersee AKV organisiert und engagieren sich gemeinsam für den Schutz des Sees und seiner Umgebung. Im Jahr 2025 feiern wir somit unser 40-jähriges Bestehen. Zeit, für einen Rückblick auf Meilensteine – und einen Ausblick auf kommende Herausforderungen.

Erreichte Meilensteine und bevorstehende Herausforderungen

Viele Ziele sind dank zahlreicher Massnahmen in den vergangenen Jahren bereits erreicht worden. In den Anfängen der AKV stand die Verbesserung der Wasserqualität im Vordergrund. Mit dem Ausbau der Abwasserbehandlung nahm der Phosphoreintrag in den See stark ab, sodass dieser heute wieder annähernd seinem ursprünglichen, für ein alpines Einzugsgebiet natürlichen Zustand entspricht.

Im dynamischen Ökosystem See und seinen Zuflüssen treten jedoch laufend neue Fragen und Herausforderungen auf, so beispielsweise die Problematik mit gebietsfremden Arten (Neobiota) und deren Einfluss auf die einheimische Wasserfauna und -flora.

Weitere grosse Aufgaben bestehen in der Revitalisierung von Seeufern, deren Flachwasserzonen und Zuflüssen sowie im Umgang mit Mikroverunreinigungen und Munitionsrückständen. Last but not least setzen wir uns laufend für ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz und verschiedenen Nutzungen des Sees ein.

Sensibilisierung für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem See

Ein übergeordnetes Ziel ist darüber hinaus die Kommunikation. Auch in Zukunft wollen wir die Bevölkerung im Einzugsgebiet des Vierwaldstättersees transparent über unsere Arbeit informieren und für Gewässerschutzthemen sensibilisieren. Der Vierwaldstättersee prägt das Leben und die Identität der Region. Mit einem besseren Verständnis für die Zusammenhänge rund um den Schutz und die Nutzung des Sees wächst die Bereitschaft der Bevölkerung, notwendige Massnahmen mitzutragen.

Unser Ziel ist es, das Bewusstsein dafür zu stärken, dass der Vierwaldstättersee nicht nur ein einzigartiger Erholungsraum, sondern ein bedeutender Lebensraum für zahlreiche Arten, eine wichtige Lebensgrundlage für uns Menschen sowie eine wirtschaftliche Ressource für die Region ist. Ein verantwortungsvoller Umgang ist essenziell, um die vielfältigen Funktionen dieses Sees – gesellschaftlich, ökologisch und wirtschaftlich – zu erhalten.

Sandro Patierno, Schwyzer Landesstatthalter und AKV-Präsident, fasst die Mission der AKV so zusammen: «Mit unserer täglichen Arbeit tragen wir dazu bei, dass der Vierwaldstättersee und seine einzigartige Landschaft auch für kommende Generationen in seiner natürlichen Form erhalten bleibt.»

Neue Website löst Magazin «4waldstättersee» ab

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10. Januar 2025

Mit der Lancierung der neuen Website verabschieden wir uns vom bisherigen Print-Magazin und machen Platz für eine zeitgemässe, digitale Plattform.

Liebe Leserinnen und Leser

Die Aufsichtskommission Vierwaldstättersee (AKV) präsentiert sich ab sofort in neuem digitalen Gewand: Unsere neue Website ersetzt das bisherige gedruckte Informationsmagazin «4waldstättersee» und bündelt alle wichtigen Informationen übersichtlich an einem Ort. Ob Hintergrundinformationen, Untersuchungsergebnisse oder Einblicke in Projekte – die Inhalte sind jetzt jederzeit einfach abrufbar.

Gliederung in drei Themenseiten

Neu sind die Inhalte in drei Kategorien gegliedert: See & Ufer, Landschaft sowie Tiere & Pflanzen. So finden Sie schnell und gezielt die Themen, die Sie interessieren. Oder lassen Sie sich beim Stöbern inspirieren: Möchten Sie mehr über den Gewässerschutz, die Flora und Fauna im See oder die Zuflüsse erfahren? Wir wünschen viel Spass beim Erkunden!

Newsletter und LinkedIn

Neu gibt es auch einen Newsletter, der halbjährlich über aktuelle Themen und Neuigkeiten informiert. Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, kann sich dafür ab sofort anmelden. Der erste Newsletter ist für Sommer 2025 vorgesehen. Seit einer Weile ist die AKV ausserdem auf LinkedIn zu finden.

Mit den neuen Kommunikationskanälen möchten wir zugleich informieren und sensibilisieren. Wir wollen so dazu beitragen, dass der Vierwaldstättersee und seine einzigartige Landschaft auch für kommende Generationen bewahrt wird. An dieser Stelle deshalb danke für Ihr Interesse – und jetzt viel Vergnügen!

Philip Baruffa, Leiter Geschäftsstelle AKV